Der Christbaumskandal 1979

Eine Christbaumaktion, veranstaltet, vom Wiener Künstlerhaus war Anlass für die Künstlerin Kritik an der extremen Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes anzubringen. In der Aktion sollten Künstler für eine Ausstellung Weihnachtsbäume gestalten, die anschließend versteigert werden sollten. Dazu die Künstlerin:

„Ich hängte eine überlebensgroße Frauengestalt aus Karton (wieder collagiert mit Kopf- und Schamhaar) mit zusammengebundenen Händen auf den Baum unserer verratenen Kindheit. Oben war ein Zettel, ähnlich einem Meldezettel mit den Anmerkungen: NAME: WEIHNACHTSFEE; GESCHLECHT: WEIBLICH; KENNZEICHEN: WIRD VON UNS MISSBRAUCHT, KOMMT ALLE JAHRE WIEDER! . . . . .Dass dieser Weihnachtsbaum samt der Weihnachtsfee als LEIDENSFRAU, die in ihrer anklagend pathetischen Geste, in ihrer Preisgegebenheit auch wieder schön, das heißt anrührend da hing, keinen der aus Wirtschaft und Geschäft aufgebrachten Sponsoren fand, war wohl logisch! . . . . Der Baum verlor seine Nadeln, er wanderte daher in den Müll, aber meine FEE gleich mit. Vom unbekannten Täter, jedenfalls männlichen Geschlechts, weggeworfen!“

Isolde Jurina vor dem Artefakt
Isolde Jurina vor dem Artefakt